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Angelina Martinelli d´Alatri, 1830

Theodor Pelissier (Genf 1794 – Hanau 1863)

Öl auf Leinwand, 75 x 62 cm

Historisches Museum Hanau Schloss Philippsruhe / Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V.

Nicht Angelina Jolie, sondern eine andere „engelsgleiche hübsche“ Dame hat Theodor Pelissier 1830 auf Leinwand gebannt. Der Maler bewarb sich mit dem großformatigen Ölgemälde 1837 um die Inspektorenstelle der Hanauer Zeichenakademie – überzeugte und wurde angestellt.

Jean Antoine Théodore Pelissier kam am 28.7.1794 in Genf auf die Welt und begann bereits mit 12 Jahren seine Lehre als Emailmaler bei Carteret und Berneaud in Hanau. Conrad Westermayr unterrichtete ihn zeitgleich an der Zeichenakademie. Nach Studienjahren in Berlin und Paris zog Pelissier von 1828 bis 1837 nach Rom, wo er im Kreis der „Nazarener“ und unter bedeutenden Landschaftsmalern verkehrte (Koch, Reinhart, Bernet u.a.). 1838 wurde er offiziell zum neuen Direktor der Hanauer Zeichenakademie ernannt und erweiterte die Institution um die Impulse der Zeit „Kunst und Handwerk“, u. a. mit einer Kunstgesellschaft, einer Bildhauerklasse und dem Malerkreis Selekta. Pelissier starb am 25.10.1863 in Hanau. Sein Grabmal auf dem Hauptfriedhof ist erhalten.

Das idealisierte Frauenbildnis der Angelina Martinelli d´Alatri ist während des Italien-Aufenthalts Pelissiers entstanden. Es zeigt deutlich den Einfluss der Nazarener auf seine Kunst. Die von Pelissier als „Bäuerin“ porträtierte Angelina Martinelli stammte aus Alatri, einer Stadt in der Provinz Frosinone im Südosten von Rom. Sie trägt (teilweise) die Tracht von Albano und sehr reichen Schmuck, darunter eine für die Region traditionelle Korallenkette. Das Gemälde in einem prunkvollen Stuckrahmen gilt als eines der schönsten Frauenporträts der Biedermeierzeit überhaupt – und wird im Schloss Philippsruhe in der Dauerausstellung präsentiert.

 

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(© Historisches Museum Hanau Schloss Philippsruhe, Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V. / Foto: Roland von Gottschalck, Medienzentrum Hanau/Bildstelle)