hu logo lang 400px sw

#032

Hauszeichen „Zum Fliegenden Pferd“

Hanau, 1600

Historisches Museum Hanau Schloss Philippsruhe / Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V.

In Hanau hat das Verlagswesen eine lange Tradition. Aus der Zeit um 1600 bis heute klingen die Namen Antonius, Wechel, Aubry, Henne oder Beausang wohlklingend nach. Es gab auch eine orientalische Druckerei, die ein wichtiges Zentrum des hebräischen Buchdrucks in Deutschland war. Auf Auktionen erzielen die Druckwerke seit Jahren Höchstpreise.

Die erste Druckerei in der Hanauer Neustadt wurde von den Familien Wechsel / Aubry gegründet. Ursprünglich aus Paris kommend, siedelten sie um 1600 von Frankfurt nach Hanau über und eröffneten ihr Unternehmen im „Haus zum fliegenden Pferd“ an der Langstraße / Ecke Frankfurter Straße. Das Symbol der Druckerei, das sich in fast allen Veröffentlichungen findet, ist Pegasus, der für die Dichtkunst steht. Verschlungene Hände weisen auf Eintracht hin, die Buchstaben A und W stehen für Aubry und Wechel, zwei Füllhörner mit Früchten für Reichtum und Glück. Vor dem 30-jährigen Krieg, 1602-1610, legte die Druckerei rund 150 große wissenschaftliche Werke vor. Sie existierte bis 1738.

Das imposante Hauszeichen aus Sandstein, 85 x 72 cm groß, hat die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs überdauert und befindet sich heute im Historischen Museum Hanau Schloss Philippsruhe.

 

Hauszeichen zum Fliegenden PferdFoto: Hauszeichen „Zum Fliegenden Pferd“, Hanau 1600
(© Historisches Museum Hanau Schloss Philippsruhe / Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V.)