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Annazimmer mit Werken Franz Nickels

Franz Nickel

franz nickel - hanauer maler mit berühmter familie  

Kabinettausstellung bis 30. November 2025 im Annazimmer der Beletage von Schloss Philippsruhe 

An der Hanauer Zeichenakademie unterrichteten eine Vielzahl bekannter Lehrer und Lehrerinnen. Auch der 1783 in Hanau geborene Emailleur Franz Nickel († 1845 in Hanau) wurde dort 1815 als Kunstmaler angestellt. Zuvor wirkte Nickel an der Akademie zu Madrid, was die Internationalität der Künstlerinnen und Künstler aus Hanau dokumentiert. Nickels künstlerisches Werk blieb über Jahrhunderte in Familienbesitz und ging in den letzten Jahren als Schenkungen der Sammlung der Städtischen Museen Hanau zu. Nun wird es erstmals in einer Kabinettausstellung im Historischen Museum Hanau Schloss Philippsruhe der Öffentlichkeit präsentiert.

 Im sogenannten Annazimmer in Schloss Philippsruhe sind ein Selbstporträt des Malers, ein Bildnis seiner zweiten Frau Anna Maria und ein von Nickel bemaltes Kaffeeservice zu sehen. Auf Miniaturen verewigte Nickel seine Verwandten und ließ sich von bekannten Bildnissen des späten 18. Jahrhunderts inspirieren.

 

Lars Contzen Ausstellung Museum Hanau 2025 Design30 03 25 41

Selbstbildnis Franz Nickel

Bildnis Anna Maria Nickel

von Franz Nickel gestaltetes Porzellanservice

V.l.n.r.: Anna Maria Nickel mit Sohn Johann Heinrich in allegorischer Darstellung • Selbstbildnis Franz Nickel  • Bildnis Anna Maria Nickel • von Franz Nickel gestaltetes Porzellanservice © Städtische Museen Hanau, Fotos: Kai Jakob

 

Die Familie Nickel und ihre Nachkommen sind eng mit der Hanauer Stadtgeschichte verbunden. Franz Nickels Sohn Johann Heinrich (1829–1908) war zunächst als Kaufmann im Bijouteriehandel tätig, wurde 1875 Hanauer Vizebürgermeister und war zwischen 1887 und 1907 Hanaus Vertreter in verschiedenen Parlamenten. Die Stadt verlieh ihm 1898 für besondere Verdienste und 40 Jahre Mitgliedschaft in den städtischen Körperschaften die Ehrenbürgerwürde. Seine Tochter Maria heiratete 1875 den Unternehmer und Politiker Friedrich „Fritz“ Canthal (1848–1922), seit 1916 ebenfalls Hanauer Ehrenbürger. Canthal prägte als Präsident der Handelskammer Hanau und Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung die politische und industrielle Entwicklung Hanaus im Kaiserreich maßgeblich mit. Canthals Tochter Emilie Maria (1877–1973) heirate 1900 den Industriellen Carl Engelhard (1867–1950), der seit 1891 als Vertreter für Heraeus in den USA agierte und nach 1900 dort ein eigenes Firmenimperium in der Edelmetallbranche aufbaute. Sein Sohn Charles jr. stieg in den 1960er Jahren zum sechstreichsten Mann der USA auf, was ihm die Beinamen „Platinkönig“ und „Goldfinger“ einbrachte. Er diente auch als Namensgeber für den dritten James-Bond-Film.

 

Schloss Philippsruhe

bis 30. November 2025, dienstags bis sonntags 11–18 Uhr

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