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Theodor Schäfer

Seine Landschaftsgemälde, Stadtansichten und Stillleben hängen noch heute in vielen gutbürgerlichen Hanauer Wohnzimmern: Theodor Schäfer, der am 26. Januar 1889 in Kesselstadt geboren wurde und am 9. Juli 1975 in Hanau verstarb – vor 50 Jahren.

Der Sohn eines Werkmachers studierte ab 1903 an der Hanauer Zeichenakademie bei Wilhelm Schultz, Richard Estler, Richard Schimke und Paul Koch-Honnef. 1909 wechselte er an die Münchener Akademie der Bildenden Künste in die Zeichenklassen von Karl Raupp, Hermann Gröber und Frank Kirchbach. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Kriegsmaler teil. Danach ließ sich Schäfer als freischaffender Künstler mit Atelier in der Kesselstädter Kastanienallee nieder. Es folgte 1940 ein Aufenthalt in der Schwalm. Sein künstlerisches Frühwerk ist leider im Zweiten Weltkrieg fast völlig verloren gegangen.

Dass Schäfer ein sehr naturverbundener Mensch war, zeigen seine Motive im Grünen, als „Lyriker“ oder „Poet mit dem Zeichenstift“. Staffelei und Skizzenbuch waren seine ständigen Begleiter bei Touren durch die hessischen Mittelgebirge, aber auch in die Hochalpen. Kulturamtsleiter Karl Dielmann bezeichnete den Maler 1974 als „liebenswerten Künstler“, der „liebenswerte Arbeiten“ geschaffen hat. Schäfer war im Verband bildender Künstler Frankfurt am Main und als Gründungsmitglied ab 1952 im Künstlerbund Simplicius Hanau aktiv. Ausstellungen mit seinen Werken fanden in Bad Orb, Gießen, Frankfurt am Main, Hanau, München und Wiesbaden statt. Er liegt zusammen mit seiner Ehefrau Emma auf dem Kesselstädter Friedhof begraben.

Text: Martin Hoppe

 

Hanauer Hafen von Theodor SchäferHanauer Hafen von Theodor Schäfer, 1924, zu sehen in der Abteilung Moderne Zeiten im Schloss Philippsruhe (© Städtische Museen Hanau)