Friedrich Karl Hausmann
Fotografie um 1880
Medienzentrum Hanau / Bildarchiv
Heute erinnern wir an einen großen Hanauer, der vor 195 Jahren auf die Welt kam, am 23. September 1825: Friedrich Karl Hausmann.
Sein Geburts- und Wohnhaus stand an der Ecke Hammerstraße / Langstraße, gut bekannt als Hofbuchhandlung Alberti.
Hausmann besuchte bereits mit 12 Jahren die Hanauer Zeichenakademie unter Theodor Pelissier. Mit seinem Malerfreund Georg Cornicelius ging er später auf Studienreise nach Antwerpen. 1851 siedelte er nach Paris über, lernte bei den Landschaftsmalern von Barbizon, zog 1854 weiter nach Italien (Olevano, Tivoli) und kehrte 1855 nach Frankfurt am Main als freischaffender Maler zurück. Für die lithografische Anstalt Dondorf gestaltete er u.a. Kalender, Spielkarten, Diplome und Banknoten. 1857 gründete er die Frankfurter Künstlergesellschaft mit.
1864 wurde Hausmann als Erster Lehrer und Inspektor, 1870 als Direktor an die Königliche Zeichenakademie Hanau berufen und 1880 zum Professor ernannt. Unter seiner Leitung entstand im gleichen Jahr der Neubau an der Akademiestraße. Er wandelte die einstige Zeichenschule in die noch heute erfolgreich agierende Fachschule für Edelmetallhandwerk um. Bekannt sind seine Deckengemälde zur hessisch-hanauischen Geschichte in der ehemaligen Bibliothek von Schloss Philippsruhe, die 1875-1880 entstanden. Weitere Gemälde von ihm befinden sich in den Sammlungen des Städel und der Kunsthalle Hamburg.
Als Vorstandsmitglied des Hanauer Geschichtsvereins förderte er insbesondere archäologische Ausgrabungen und Dokumentationen. Aus seiner Hand stammen Zeichnungen fränkischer und römischer Grabfunde der Region.
Hausmann starb am 10. März 1886 in Hanau. An seinem Haus, das am 19. März 1945 im Bombenkrieg zerstört wurde, erinnern Gedenktafeln an ihn. Auch eine Straße an der Rosenau trägt seinen Namen. Große Gedächtnisausstellungen fanden kurz nach seinem Tod 1887 in der Berliner Nationalgalerie, 1925 in der Hanauer Zeichenakademie und 1987 im Historischen Museum Hanau Schloss Philippsruhe statt.