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#051

„Arbeit für Hanau“

Schlossmauer von Philippsruhe

Dorothee von Windheim, 1990

Stadt Hanau

Die „Arbeit für Hanau“ ist das wohl unscheinbarste Kunstwerk im öffentlichen Raum in unserer Stadt. Es befindet sich in der Schlossmauer von Philippsruhe, unweit des Gewölbekellers linkerhand.

Geschaffen hat es Dorothee von Windheim im Rahmen des Stadtbildhauerprojekts 1990, das von Kulturdezernent Klaus Remer mit maßgeblicher Begleitung durch Bildhauer Professor Claus Bury initiiert wurde.

Dorothee von Windheim, geboren 1945, studierte an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, arbeitete u. a. als Fresko-Restauratorin in Italien, war Preisträgerin der Villa Romana und Teilnehmerin der Documenta. Seit 1981 hat sie ein eigenes Atelier in Köln. Gastprofessuren führten sie an die Hochschulen von Essen, Gießen, Salzburg und Kassel. Die mehrfach ausgezeichnete Künstlerin ist seit 2000 Mitglied der Akademie der Künste Berlin.

In ihrer Konzeptkunst untersucht sie die Phänomene des Abdrucks und des Abbilds realer Gegenstände als Spurensicherung. Die Künstlerin thematisiert damit die Geschichtlichkeit und Vergänglichkeit, aber auch die Bedeutung und den Wert der Dinge. In dieser Haltung als „Finderin und Seherin“ löste von Windheim zwei Basaltsteine aus der 1698 als Hochwasserschutz für den Schlosspark Philippsruhe errichteten Mauer, goss sie in Bronze nach und setzte die beiden Bronzen an exakt der gleichen Stelle wieder ein. Die zurückhaltende künstlerische Intervention kommt ohne pathetische Monumentalität aus, ist geradezu poetisch.

Nachdem „ein Witzbold oder eine Witzboldin“ das Kunstwerk mit Smileys markiert hatte, restaurierte Eberhard F. Gutberlet / Frankfurt nach Absprache mit der Künstlerin dieser Tage fachgerecht. Die beiden „Erinnerungssteine“ haben nun wieder ihre ursprüngliche Patinierung.

 

DSCN1196 1Foto: „Arbeit für Hanau“ von Dorothee von Windheim, 1990
(© Eberhard F. Gutberlet, 2021)