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Gründung Deutscher Turnerbund 1848

1848 war auch für unsere Stadt ein sehr besonderes Jahr. Am 9. März wurde das Hanauer Ultimatum verfasst. Auf Einladung von August Schärttner und der 1837 gegründeten Turngemeinde Hanau fand am 3. April der 1. Deutsche Turntag in der Wallonischen Kirche statt.

Unter Vorsitz von Theodor Georgii aus Esslingen und in Anwesenheit von „Turnvater“ Friedrich Ludwig Jahn wurde zugleich der Deutsche Turnerbund gegründet. In Paragraph 2 der Beschlüsse heißt es, dass dessen Zweck sei, "für die Einheit des deutschen Volkes tätig zu sein, den Brudersinn und die körperliche und geistige Kraft des Volkes zu heben". Zum 2. Turntag im Juli 1848 spaltete sich der „Demokratische Turnerbund“ unter Führung von Schärttner ab.

Nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes wurde einhundert Jahre später, am 3. und 4. April 1948, in der Wallonisch-Niederländischen Kirche an das historisch bedeutende Ereignis erinnert. Davon zeugt die damals herausgegebene Postkarte, gedruckt bei Firma Illert in Klein-Auheim. 1952 fand in der Trümmerwüste der Hanauer Innenstadt wieder ein Turntag statt, größere Gedenkfeiern gab es zum 125. und 150. Jahrestag.

Anlässlich der 175. Wiederkehr feiert die Turngemeinde Hanau am 3. April 2023 in der Wallonisch-Niederländischen Kirche einen Gottesdienst. Der Deutsche Turnerbund wird schließlich im November seine große Jahrestagung (wieder) in Hanau abhalten. Er vertritt inzwischen fast 5 Millionen Mitgliedschaften in ca. 20.000 Vereinen mit 23 Sportarten.

 

157 TurntagAbbildung: Postkarte „100 Jahre Deutscher Turnerbund 1848-1948“ mit Wallonisch-Niederländischer Kirche und Neustädter Rathaus
© Fachbereich Kultur der Stadt Hanau, Foto: Martin Hoppe