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Aschenbrödel

 Sie ist einer der Höhepunkte des Jahres im Historischen Museum Hanau Schloss Philippsruhe: die Sonderschau „Menschen, Märchen, Mythen: Entdecke Georg Cornicelius“. Letzte Woche wurde die Präsentation feierlich eröffnet und ist bis 26. April 2026 im wieder zugänglichen Dachgeschoss von Schloss Philippsruhe zu sehen.

Über 150 Gemälde, Skizzen und Grafik des populären und durch herausragende Porträts hervorgetretenen Hanauer Malers (siehe OdW #018) lassen sich studieren. Dazu zählen auch Landschaften, Genreszenen und Märchenmotive.

So bannte Cornicelius 1868 ein unschuldig-bemitleidenswertes „Aschenbrödel“ mit Tauben, ihre fiese in schwarz gekleidete Stiefmutter und ihre ebenso durchtriebenen zwei Stiefschwestern in prächtigen Gewändern auf eine 123 x 168 cm messende Leinwand. Die eindrucksvolle Szene wurde sinnvollerweise als Plakatmotiv der Ausstellung gewählt und spricht sicher alle Generationen an.

Leben und Werk des Malers lassen sich neben einem „normalen Besuch“ im Schloss durch ein umfangreiches Begleitprogramm vertiefen. Weitergehende Informationen und Termine finden sich unter www.museen-hanau.de/ausstellungen/aktuell/georg-cornicelius.

Gewusst? Die Aschenbrödel-Erzählung übernahm Ludwig Bechstein in sein Märchenbuch. Die Brüder Grimm betitelten es „Aschenputtel“ und Walt Disney griff die Story 1950 in „Cinderella“ auf. Alle Geschichten gehen auf die 1697 veröffentliche Erzählung „Aschenputtel oder der kleine Glasschuh“ von Charles Perrault (1628–1703) zurück.

Text: Martin Hoppe

 

Georg Cornicelius, Aschenbrödel, 1868Foto: Georg Cornicelius (1825–1898): Aschenbrödel, 1868. Öl auf Leinwand. HMH-B1971.8252 (© Städtische Museen Hanau, Foto: Kai Jakob)